schifferlfahren

By leon | April, 23, 2010 | 6 comments

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tag 1

die vorbereitungen sind abgeschlossen, ausgeruestet mit planen, schwimmwesten, kochtopf, wasser, fertignudeln und sonstigem klumpert wird in see gestochen, vorerst mal den mekong rauf zu den pak nam ou-hoehlen, von da zweigt der nam ou ab den wir raufwollen

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ablegen verzoegert sich ein bisschen, beim ersten startversuch gibts die ersten probleme mit der anlassleine, bekommen wir aber in den griff
fuer den abend suchen wir uns einen netten strand am mekong, basti und fabian schlafen unter ihrem moskitonetz auf ihren isomatten, ich hab nur haengematte und kleines moskitonetz und verziehe mich daher befestigungstechnisch in den wald. muss sehr bald feststellen dass in dem wald viele grosse tiere wohnen, unangenehm wenn man nicht genau weiss wie viele tiger es hier noch gibt, praktischerweise werde ich aber bald von dieser gefahr erloest, ein monsun laesst uns gerade noch das wichtigste unter unsere plane packen unter der wir dann die nacht verbringen, geschlafen wird ungefaehr eine halbe stunde

tag 2

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versuche noch ein paar minuten schlaf einzufangen, praktischerweise ist in der nacht neben meiner eh schon etwas angeschlagenen gesundheit noch ein bissl ein massiver durchfall mit magenkraempfen dazugekommen, ausserst angenehm. die furchen neben mir waren uebrigens am vortag noch nicht da, haben die sturzbaeche von der nacht gebildet. esmiralda hat sich gluecklicherweise nicht losgerissen, im gegenteil, rund um sie hat der abgegangene hang festland gebildet, dauert ein bissl sie wieder ins wasser zu befoerdern

am nachmittag erreichen wir unser erstes etappenziel, die felsenhoehlen/tempel von pak nam ou

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gegenueber gibts ein bissl touri-sachen, die maedls wollen uns alle einen vogel zum freilassen verkaufen, kaufen nix aber lernen ein bisserl laotisch von ihnen, zumindest dass vogel “nok-nok” heisst

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guesthouse gibts hier keins aber ein netter laote quartiert uns bei sich ein und versorgt uns in seinem lokal, bin stolz die ganze nacht ohne klogang durchzuhalten

tag 3

ueberraschender fahrgast

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finden bei unserer allmorgendlichen esmiralda-ausschoefung einen neuen fahrgast, keine ahnung wie der fisch da reingekommen ist, schenken ihm aber dann doch die freiheit nachdem er im 50/50 wasser/benzingemisch wahrscheinlich nicht lang so froehlich bleibt. dann gehts endlich an den nam ou, nach ca einem km und bereits einigen stromschnellen ists allerdings hier zu ende

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an der leichtesten stelle liegt ein felsen unter wasser auf der lauer, der arme esmiralda wird die schiffsschraubenwelle vom motor geloest und die lenkung etwas unwucht gemacht, bekommen sie nach einem ausgibigen schwimmgang aber wieder halbwelgs flott, muessen uns aber eingestehen dass der nam ou zur zeit wirklich zu wenig wasser fuehrt. daher wieder retour und doch den mekong rauf, wollen mal schaun ob er wirklich so unfahrbar ist wie behauptet. ist er nicht, es gibt zwar schon stromschnellen und strudel die esmiralda und uns alles abverlangen aber groesstenteils ist er eigentlich recht ruhig und schoen. am abend suchen wir einen schlafplatz in einem dorf, werden woanders hingeschickt, dort will man uns fuer 150 dollar einquartieren, wollen wir nicht, der captain von einem groesseren boot bietet uns an dass wir fuer 100 dollar bei ihm schlafen koennen, wollen wir auch nicht, ein laote bietet uns dann auch noch voellig ueberteuert an bei ihm zu schlafen, im endeffekt schlafen wir gratis unter dem vordach der schule, warum nicht gleich

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erste startversuche in der frueh fuehren wieder zu einem problem mit der anlassleine, aufgrund unseres werkzeugmangel brauchen wir erstmals hilfe, zufaelligerweise gibts sogar jemanden mit dem richtigen gabelschluessel

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hilft dann aber alles nix, motor wird deshalb zerlegt und offengelassen, unser seil ersetzt die anlasseine. also weiter den mekong raufgetuckert

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fischer und goldschuerfer beobachten

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in doerfern essen suchen

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ist allerdings schwierig zu fotografieren, bis auf kleine buben rennen alle weg als haett ich eine massenvernichtungswaffe wenn ich frage ob ich ein foto machen darf

na jedenfalls gibt dann ziemlich bald der gashebel seinen geist auf, der benzinhebel hat sich sowieso schon in der frueh verabschiedet. dauert ziemlich lang denselben mit diesem seilzug zur geschwindigkeitskontrolle zu ersetzen

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nachdem sich ausserdem, trotz laufender festigungsarbeiten, die motorbefestigung staendig loest und das heck sowieso auch schon den geist aufgibt sehen wir schweren herzens ein dass esmiralda vielleicht fuer kleinere abenteuer als den mekong rauf gebaut worden ist. beschliessen daher, auch weil wir erfahren dass das von uns angestebte dorf zumindest noch 4 tagesetappen entfernt ist, esmiralda wieder in ihren heimathafen nach luang prabang zu bringen.

tag 5

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nach einer ziemlich netten nacht in einem kleinen dorf inklusive lustiger preisverhandlungen ‘wir gegen das ganze dorf’, leckerem essem, kleiner festivitaeten, stimmungsvollem kleinen tempelbesuch und meinem ersten festen stuhl (!) gehts ganz entspannt den mekong wieder runter

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stromabwaerts fahren wir die etappen der letzten 4 tage problemlos an einem tag, die schwierigen stellen sind bergab auch gar kein problem mehr

und nachdem wir gestern abend angekommen sind hat esmiralda heute bereits wieder ihren besitzer gewechselt und ist wieder eines von den vielen fischerbooten die nicht mehr als 500m am tag fahren, ihre grosse ausfahrt hat sie den anderen aber voraus

fazit: unsere kilometerleistung kann man zwar nicht mal als achtungserfolg werten, genial wars aber allemal und ausgezahlt hat sichs auf jeden fall. ausserdem war ich bootsbesitzer, ist doch auch was!

und morgen trenn ich mich dann von fabian und sebastian, die beiden fahren weiter in den norden, ich in den sueden. mein auto kommt jetzt ploetzlich doch eine woche spaeter in dubai an als geplant, das wirft jetzt alle plaene ziemlich ueber den haufen, werd ich mir morgen was neues fuer die naechsten 2 wochen ueberlegen muessen

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6 Responses to schifferlfahren

  • zurken

    Wirklich super Idee mit dem Schiff und dem Mekong, haste auch schön beschrieben! Machen andere Touris auch sowas, war das ein Tipp aus einem Reiseführer?

    Fahr nach Pattaya und lass dich mal schön massieren nach den tropischen Strapazen. Su hat das auch gemacht, soll sehr angenehm sein, hat sie geschrieben :)

  • leon

    danke, nein macht sonst niemand, fuer die laoten waren drei europaeer auf einem fischkutter auch (fast) genauso exotisch wie wir beide mit autos damals in der wueste im iran. werd mir morgen meine weitere route ueberlegen aber ich glaub pattaya wirds wohl nicht werden

  • jo

    :) gratuliere zum festen stuhl..

  • Götz

    Gruß an Esmeralda – sehr tapfer!

  • Lie

    Who, fuck! Wusste nich dass der nam ou tiefwasser hat. Hast ein Bier gut LG Lie

  • leon

    passt schon mit nam ou, sonst haett ma ja gar nicht gewusst welche richtung wir starten sollen, wurde uns ja von allem abgeraten. aber bier nehm ich dann trotzdem gern ;)

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