nicht ans nordkap

By leon | August, 21, 2015 | 0 comments

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hab meine gestohlen geglaubte gopro überraschenderweise in den unergründlichen tiefen des yaks wiedergefunden, das ist natürlich hocherfreulich, deshalb gibts ab jetzt hin und wieder auch ein paar fischauge-bilder

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allerdings ist das gehäuse beim objektiv zerkratzt, also mit künstlerischer unschärfe in der bildmitte. und wer weiss, vielleicht wurde mir ja gar nichts gestohlen und regenjacke, 2 taschenlampen, gps, bluetooth-boxen, neopren,… tauchen auch noch irgendwo auf, haha.

war dann in sevettijärvi, ganz im nordenosten finnlands, nur noch kurz wandern und bin dann bei nirda nach norwegen gekommen. hier mal auf der karte der weg in skandinavien bisher eingezeichnet damit man sich da was drunter vorstellen kann:

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hatte ja lang hin und her überlegt ob ich mir norwegen antuen soll, ist schon noch mal einiges zu fahren und alles was ich übers nordkap gelesen und gehört habe hat mich ziemlich abgeschreckt. das ist da oben halt ein (recht teurer) touristenauflauf, auch ein wenig unverständlich weshalb dem so ist, das nordkap ist eine insel, allerdings nicht die nördlichste. und der nordkapfelsen, also das ding wofür man eintritt zahlt und wo man parkt und fotos macht, ist nicht mal der nördlichste punkt auf dieser insel. und trotzdem denkt man sich ob man sich das nicht doch kurz antuen sollte wenn man schon mal so nah dran ist und alle immer davon reden. hab dann im t3-forum den tipp bekommen ans nordkinn zu fahren, das ist ein bisschen östlich vom nordkap und der nördlichste festland-punkt, ausserdem fast keine touristen, das hat sich ausgezeichnet angehört, also auf richtung nordkinn (nordkyn).

kaum über die finnisch/norwegische-grenze sieht alles gleich komplett anders aus, weniger wald, weite ebenen, und ab der küste dann überhaupt fernblick in alle richtungen

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nach 2 monaten wald ist das ein geniales gefühl, gleich überall auf jeden hügel rauf, alles schön bis auf die aggro-vögel, die haben uns im sturzflug angegriffen wenn wir ihren nestern zu nahe gekommen sind

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hat noch einiges geregnet, daher die erste nacht in norwegen noch nicht viel von der mitternachtssonne gesehen

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also, mitternachtssonne hab ich sowieso schon verpasst, da bin ich 2 wochen zu spät dran, aber abenddämmerung geht zumindest direkt in morgendämmerung über

bei viel besserem wetter aufgewacht, war ein sehr netter schlafplatz am meer

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schlafplatzsuche ist da oben sowieso sehr angenehm und einfach, im normalfall ist es fast überall schön und überall gut befahrbar, also einfach von der strasse runter und stehen bleiben. dann am nordkinn nach oben, wunderschöne landschaften

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felsige hochplateaus

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und dann doch immer wieder einiges an regen

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so wie beinahe überall in norwegen sind tagesetappen auch da oben schwierig in kilometern zu messen, es geht eigentlich ständig steil rauf und runter, kann man schon mal ein paar stündchen unterwegs sein für 100km

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aber ich habs ja nicht eilig. im norden vom nordkinn liegt dann der ort meham, von da kann man eine wanderung zum nordlichsten festlandpunkt machen

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meine infos zu der wanderung waren sehr spärlich, einmal steht in einem guidebook “die 25km lange wanderung (10km pro strecke)”, einmal steht “die 8h-tour (eine richtung, rückfahrt mit hurtigruten)”. für finnland und schweden habe ich einen lonely planet, für norwegen aber nur die fantastischen bücher “die schönsten routen zum nordkap” und “mit dem wohnmobil nach nord-norwegen”. da ist alles immer sehr dramatisch beschrieben, beim nordkinn, dem einzigen gebiet das mich interessiert hat, gibts dann passagen wie: “eine schranke am weg lässt nichts gutes erahnen”, “mit schrecken denkt man daran dass es auch ab und zu autopannen gibt”, “doch plötzlich […] wird man zu einer entscheidung gezwungen: es geht nur noch nach links oder rechts”,…
also keine verwertbaren infos zu der wanderung, in einem dieser spannenden womo-reiseführer steht zumindest dass es beim steintor am flughafen losgeht. also zum flughafen (für kleine propellermaschinen), da gibts das steintor

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daneben irgendwas auf norwegisch und als markierungen ein rotes T. also losgelatscht, geht gleich mal ordentlich rauf

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oben wunderschöne seen

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und noch mehr seen

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aber kein weg. die markierungen waren da, aber nicht mal ein kleiner pfad, dafür gar nicht so läppische flussquerungen, hat mich doch sehr gewundert weil da ja mehrere leute diese wanderung machen wollen sollte man meinen. sehr bald war dann auch das schöne und gut zu gehende grün weg und es ist 3/4 der strecke über ziemlich anspruchsvolle geröllfelder gegangen, zwischendurch auch immer mit bissl regen also doppelt unangenehm. hab mir etwas sorgen um den hund gemacht, der ist sowieso kein feinmotoriker, zusätzlich zu den wackeligen und rutschigen voraussetzungen musste auch immer noch ein holzprügel mit dabei sein, damit kann man sich noch besser verspreizen

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sorgen waren aber unbegründet, er ist da nicht sehr elegant aber ohne verletzungen durchgestakst. gab dann eine lange regen- und nebelphase durchs geröll, als sich der nebel dann wieder lichtet liegt das ziel vor augen

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und als er sich noch weiter lichtet linkerhand auch das eigentlich angepeilte

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da haben mich doch tatsächlich die markierungen auf den falschen landfinger gelotst

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macht nix, hab ich lustig gefunden, am falschen nordkap und dann noch nicht mal den nördlichsten punkt gefunden. hat dann auch erklärt weshalb da außer uns niemand unterwegs war. also wieder zurück übers geröll, schön wars trotzdem, anstrengend genug sowieso.
bin dann noch ein letztes stück weiter in den nordosten, durch den ort gamvik und dann zum nördlichsten leuchtturm auf dem festland, anscheinend auch der nördlichste festlandpunkt an den man mit dem auto kommt. also doch 2 von den unzähligen nord-superlativen die es hier gibt geschafft, immerhin. spätestens da hätt ich mir jetzt viele wohnmobile erwartet, dem warerfreulicherweise nicht so

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ausser mit vielleicht 5 auto, die sind auch irgendwo einsam in der gegend rumgestanden. und dann hats auch aufgeklart und ich hab in der nacht einen netten blick auf den leuchtturm gehabt

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bei tag sieht der so aus

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da kann man auch nach belieben über alle hügel latschen, natürlich ständig unter beobachtung

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und von dieser seite sieht man dass ich am vortag komplett falsch war, vorne mein landfinger, dahinter der richtige

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sollte man doch meinen dass ich nach der ganzen wanderei eine besere orientierung hätte, dem ist nicht so. und das war dann auch der scheitelpunkt der meiner tour, danach wieder richtung süden, schneeballschlachten auf den hochebenen

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überall schön

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wollt an dem tag weit fahren, ist nicht aufgegangen weil mir dieser platz gleich zu gut gefallen hat

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also gleich dageblieben, auf den höchten hügel in der gegend gestiegen

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und von dort den sonnenuntergang genossen

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dort hab ich allerdings auch bemerkt dass mein getriebe übertrieben saftelt, bei den preisen in norwegen wollt ich da mal auf keinen fall einen getriebeschaden haben und hab deshalb am nächsten tag tatsächlich mal eine längere etappe gemacht um nach schweden, und damit in ein “billigeres” land zu kommen, selbstverständlich noch immer alles teuerer als bei uns. nachdem das wetter spitze war hab ich zwischendurch natürlich trotzdem ein bisserl in der barentsee paddeln müssen

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allerdings vorsichtig, einerseits ist das meer da natürlich saukalt und andererseits sieht man durchs klasklare wasser ekelhafte riesenquallen, keiner der anwesenden norwegischen wohnmobilfahrer hat mir sagen können ob die giftig sind oder nicht

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dann weiter runter durchs hinterland, bei jeden hügel den man sieht hofft man dass die strasse dran vorbeiführt

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war aber für norwegische verhältnisse dann eine ganz gemütliche etappe. war extrem froh mich dafür entschieden zu haben norwegen auch nach anzusehen, war kurz aber schwer beeindruckend.
am weg nach schweden gehts dann ein ganz kurzes stück durch finnland durch, da hab ich auch glecih getriebeöl bekommen und deshalb da gleich nach rücksprache mit franz nachgefüllt (was beim ersten mal etwas mühsam ist weil dafür das schaltgestänge runter muss und ich das davor noch nie machen musste). und weil das wetter wieder gepasst hat und ich zufällig so ein schönes platzerl gefunden hab bin ich auch gleich mal da hängengeblieben

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immer wieder mit besuch von der örtlichen rentier-gang

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genieße hier jetzt seit gestern nachmittag unseren privatsandstrand, die erste morgentliche paddelrunde war gleich 12km lang, hab ja auch einiges nachzuholen. also, morgentlich nach meinen verhältnissen. und morgen vormittag gehts dann endlich nach schweden, in den muddus-nationalpark, da gibts was zum wandern, einen großen fluß der viell zum paddeln taugt und vermutlich auch irgendwo w-lan damit ich das hochladen kann. und ab jetzt nur noch so perfektes wetter wie die letzten paar tage, inshallah.

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