grosses abenteuer

By leon | August, 13, 2015 | 1 comments

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bin dann von rovaniemi wie geplant in den norden gefahren, richtung ukk-nationalpark und saariselkä-wilderness. saariselkä selbst ist der ausgangpunkt für alle markierten wege, ist nach lahti das zweitgrößte schigebiet finnlands, dementsprechend hübsch ist es im sommer

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und weils da so hübsch ist und auch so spät war hab ich gleich mal eine nacht dort am menschenleeren liftparkplatz verbracht

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wieder viele rentiere, hund und rentier entspannt

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der höhere der zwei schiberge ist übrigens ganze 435m hoch. hab mir dort in der natioanlpark-infostelle eine karte der gegend geholt und wollte ein paar infos bekommen, die gelangweilte dame dort hat mir außer „unmarked trails only suitable for groups of expert hikers“ allerdings nicht sehr viel sagen können. weil ich da aber da hin wollte und mir schon gedacht hab dass im unmarkierten gelände nicht viel los und vermutlich kein handynetz sein wird, hab ich auch noch bei einem „outdoor equipement rental“ gefragt ob sie mir ein gps borgen können, die hatten aber nix. und nachdem ich schon ungefähr wusste wo ich gehen will hab ich auch noch gefragt ob sie mir was zu der strecke sagen können, haben aber nur gemeint dass es vermutlich 7 tage dauert und sie mir einen guide buchen können, der muss mich aber erst begutachten und schauen ob er die tour mit mir machen will und ob ich das schaffen kann. und wir müssen bis auf einmal immer in hütten schlafen, also tour ohne hund.

habe demnach keine sehr verwertbaren infos bekommen aber wie gesagt eine gute karte, die hab ich studiert und mir im internet sicherheitshalber noch ein paar tutorials für richtige kompassbenutzung angeschaut, hat mich eigentlich nie wirklich interessiert und hatte ich bisher nicht wirklich gebraucht. und dass ich das noch gemacht hab war gut so, so hab ich auch gelernt dass die abweichung vom magnetischen und tatsächlichen nordpol in skandinavien beträchtlich sein kann, in meinem fall gleich 13 grad. hab ich am kompass den mir der justin für meine asienreise geschenkt hat gleich als korrekturwert voreinstellen können, ohne dieses wissen hätt ich mich die nächsten tage ziemlich gewundert wo ich herumirre. und dem berni hab ich alle infos wann ich wo sein werde geschickt damit nix passieren kann.
hab in saareselkä auch noch alles was ich an essen brauch besorgt und mich dann zum ausgangspunkt meiner tour aufgemacht, der liegt im nordosten des parks, direkt an der russischen grenze. am weg dorthin wurde ich immer wieder ein wenig wehmütig wenn ich gesehen habe wie nah ich an murmansk bin, das wäre ja, bevor das mit dem russlandvisum zu mühsam wurde, ein wichtiger punkt meiner tour gewesen

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der abzweig in den park direkt an der finnisch-russischen grenze

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paar km schöne dirtroad zu meinem ausgangsparkplatz

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hab eine 5-tages-tour geplant, hatte aber eben keine allzu genauen infos zum zustand der eingezeichneten unmarkierten pfade, daher sicherheitshalber für 6 tage futter für mich und hund mitgenommen, ich kann mir nicht vorstellen dass das weniger als 30kg gewogen hat

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der hund braucht, wenn er den ganzen tag draußen und nass ist, schon mal 800g/tag, also schon mal 5kg hundefutter, ich muss auch was essen, wasser ist zum glück aus allen flüssen trinkbar. also schwer.
hab mir auch noch aus gaffa und einer plastikaktenhülle einen wasserdichten kamerahalfter gebastelt, is viel schneller als jedesmal hüftgurt öffnen und die kamera aus der hosentasche holen

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so also fantastisch ausgerüstet und bei eigentlich gutem wetter in die tour gestartet, gleich mal per hängebrücke über den fluß lotto

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lotto, geradeaus ist russland

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und nach ca 30min hats ein wenig zugezogen. hab mir gedacht ich zieh trotzdem mal sichheitshalber regenjacke an und tu das regencover auf den rucksack, bevor ich das auch nur annähernd geschafft hab waren rucksack und ich komplett durchnässt, der waldboden innerhalb von 2min eine suppe und weils so lustig war hats dann auch noch gehagelt. naja, guter start. sind also im regen weitergelatscht, zwischendurch hats dann zum glück doch auch wieder regenpausen gegeben. schöne, glasklare seen

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urwaldiger wald

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in den sümpfen natürlich alles zusätzlich überflutet also durchwaten

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dem hund taugt das eh

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am nachmittag ists dann auch noch recht schön geworden, hab an einer lagerfeuerstelle ein paar sachen trocknen können

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so luxeriös wie bisher sind die lagerfeuerstellen leider nicht mehr, meist kein werkzeug und als holz muss man sich fallholz suchen, natürlich nicht leicht was sinnvolles zu finden wenns nur regnet. ABER durchaus luxeriös war unsere erste übernachtung in einer hütte

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bin da recht früh hingekommen, hütten sind normalerweise immer belegt und daher mit hund nicht benutzbar, bei der hab ich aber im hüttenbuch (in das sich schon immer alle aus sicherheitsgründen eintragen) gesehen dass schon 11 tage niemand mehr da war, daher (erfolgreich) drauf gesetzt dass an diesem abend auch niemand mehr kommt und hier quartier bezogen

schöne lagerfeuerstelle am see

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ofen der alles trocken bekommt, war auch alles naß

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und gemütliches matrazenlager

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war äußerst gemütlich da und sehr wichtig, die nacht hats wieder komplett durchgeschüttet

was am nächsten tag das navigieren durchaus erschwert hat, die pfade waren oft nicht zu erkennen weil unter wasser, in den sümpfen gabs natürlich gar keine orientierungspunkte

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da hab ich nur an meinem ende des sumpfes mit kompass und karte einen punkt am anderen ende anvisieren können, dann durch den sumpf auf den punkt zulatschen und hoffen dort wieder einen pfad zu finden. und spätestens da hätten mir die 13 grad abweichung einen ziemlichen strich durch die rechnung gemacht.
aber so war alles gut, zwar nicht ganz einfach aber ich hab immer gewusst wo ich bin. im regen weitergestapft bis zum grenzschutzgebiet zu russland, da hat sich jetzt der berni ein foto von einem russischen grenzstein gewünscht, das kann ich ihm nicht liefern, nur die markierungen im wald die die sperrzone anzeigen

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und da, entlang der sperrzone, war auch eine forststrasse, nach dem ganzen tümpelgelatsche eine autobahn für die füße

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und a propos füße, in meinem letzten beitrag hab ich wohl fälschlicherweise einen rentierabdruck einem elch zugewiesen, ansonsonten wüsste ich zumindest nicht wer ausser einem elch einen solchen abdruck haben sollte

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aber gesehen haben wir keinen. bei einem lean-to-shelter versucht die schuhe und socken wieder bisserl trockenener zu bekommen

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da wärs auch zum übernachten gemütlich gewesen

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hab mir aber gedacht ich muss weiter sonst geht sich das in 5 tagen nicht aus. und wusste nicht ob ich irgendwann wieder handyempfang gehabt hätte um den berni zu sagen dass es länger dauert, wär blöd wenn er dann nach 5 tagen einen suchtrupp schickt obwohl alles in ordung ist

also weiter, einige kleinere flussquerungen

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der versuch die soeben angetrockneten schuhe zu schonen

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und die einzigen minuten in denen ich meine kasweißen haxen dem tageslicht aussetze, ich glaub nicht dass es schon mal einen sommer gab in dem ich weniger mit kurzer hose und flip flop unterwegs war. habe übrigens inzwischen erfahren dass es auch nach hochofiziellen angaben der schlechteste sommer in finnland seit 1962 ist.

bin dann zu einer hütte gekommen wo ich das einzige mal in 4 tagen menschen treffen hätte können, als ich ankam hab ich schon die angeln draußen gesehen, als ich reingeschaut hab dann auch aufgetürmtes essen und bierkisten. da hat auche eine quad-spur hingeführt, waren also finnische angler die sicher nicht nur für eine nacht hier waren. und die hab ich jetzt schon öfter beim wandern angetroffen, sind nur dort wo sie ihr ganzes zeug mit boot oder auto oder quad hinliefern können und zeigen sehr bestimmt dass sie sicher auch niemand fremden da haben wollen und das will ich mir dann auch nicht antuen. Daher, ohnen denen noch begegnet zu sein, gleich weiter.
auch bissl breitere, aber ganz seichte flüsse zu queren

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und dann über wunderschöne hochebenen und hochtäler, so hab ich mir lappland immer vorgestellt

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und als wär das nicht alles schon genial genug dann auch noch mit sonnenschein und einer feuerstelle mit holzvorrat, die quadspuren sind bis hierher gegangen, da kann sich dann die parkverwaltung um feuerholz kümmern

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also abendessen gemacht und wieder alles annähernd getrocknet

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und dann eine trockene, aber saukalte nacht im zelt verbracht. komplette schiunterwäsche, kaputzenjacke, socken, haube, trotzdem noch irre kalt im schlafsack. zum glück hab ich noch ein lebendes 30kg-wärmepacket das auch in den schlfsack kommt wenn ihm zu kalt wird, dann geht’s.
und in der früh dann schon wieder sonne, an dieser stelle erstaunlich wenige moskitos, beim gemütlichen sonnenfrühstück am lagerfeuer wieder alles ausbreiten können

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und weiter gehts

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kristallklare kleine seen mit rentier

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schöne schluchten

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und dann wieder runter in den wald

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der ukselmapää, keine 700m hoch und trotzdem liegt da noch schne, das sollte anfang august nicht so sein

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schöne wald-stein-landschaften, wenn auch ziemlich gatschig

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wie immer wunderschöne klare seen

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und dann auch wieder ein einfacher pfad dem fluss entlang

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naja und eh klar, kleine sümpfe

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wieder lagerfeuer- und schlafstelle, diesmal mit massivem moskitobefall

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habe beim zurückkommen dann auch noch finnische wandergruppen angetroffen, die waren alle mit netz über dem kopf, netzhemden und teilweise handschuhen gegen die kleinen biester ausgerüstet, das ist durchaus gerechtfertigt. arm ist natürlich auch der ferdinand, der wird an den haxen und im gesicht auch gepiesakt ohne ende. Habs schon mit magnetabschirmung am halsband, lavendelöl (tipp von einem huskyzückter hier), tannenzapfenöl (tipp von meiner tierärztin) versucht, nutzt alles nichts oder nur sehr kurz, deshalb moskitonetz oder bewegen.

wieder kalte nacht, diesmal eben auch mit noch viel mehr tierchen die auch gern ins zelt wollten, konnte leider nicht festhalten was da wirklich abgeht, muss man erlebt haben

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am 4ten tag weiter, auch mal mit dem luxus einer kleinen brücke statt nasser flussquerung

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hab mich dann für einen sehr kleinen pfad entschieden, der war dann sehr bald auch keiner mehr, wollt aber trotzdem da lang und deshalb wieder querfeldein durch die sümpfe

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die sehen bei sonne viel harmloser aus, habe aber sehr bald bemerkt dass dieser schein trügt. Das querfeldeingehen hat sich auch durchaus bezahlt gemacht, bin dann lange wunderschön drchs gestrüpp einem fluss entlang

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war mir auch immer sicher dass ich richtig bin, weg war halt keiner (mehr) da, das hat sich dann auch bestätigt als ich plötzlich mitten im nichts über 2 alte wegweiser gestolpert bin

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schöne badestellen

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das bad ist dann aber nur eine kneippkur geworden, ist ein bisschen frisch da gewesen das wasser

weiter den muorravaarakanjoki runter, wird dann auch etwas schneller

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und dann, schon wieder zurück am flusslauf des lotto, wieder rentiere ohne ende. prinzipell wie immer gemütlich

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bis dieses rentierkalb uns zu interessant gefunden hat und ständig näher gekommen ist

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und das hat dem hier gar nicht gefallen

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der ist dann 3x wie ein irrer auf uns zugaloppiert um dann 10m vor uns wieder abzubiegen, untermalt von seinen komischen rentierlauten. Das war ziemlich beeindruckend und ich hab mir ganz schön ins hoserl gemacht, hatte aber auch keine ahnung was ich in so einem fall tun soll. was man bei bärenbegegnungen macht liest man überall, rentiere greifen aber normal nicht an, ist auf jeden fall am hund gelgen. hab versucht immer ruhig dazustehen und selbsicher auszusehen, mit einer hand am verschluss der leine um den hund loszulassen, der kann ja fliehen und ich glaub auf mich hats der bock ja auch nicht abgesehen gehabt. leider hat der hund, obwohl auch komplett ruhig neben mir, so gewirkt als wenn flucht so ziemlich das letzte wäre an das er denken würde wenn ich ihn losleine, aber wer weiss, viell hat er ja wie ich nur so getan als ob.
und zu unserem glück und meiner grenzenlosen erleichterung hat der rentierpapa dann nach dem dritten mal auch befunden dass es jetzt reicht und uns ziehen lassen. belohnt wurden wir durch irre schöne letzte kilometer am lotto

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nur um dann, die hängebrücke zum parkplatz schon vor augen, durch einen letzten einmündenden fluss zu müssen. der sieht da jetzt nicht schlimm aus

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war er aber, relativ tief, sehr hohe fließgeschwindigkeit und schlechte ufer. Bin den sicher 2km flussaufwärts gegangen um eine bessere stelle zur querung zu finden, hab ich aber nicht. also hund flussaufwärts an mich gehalten, der kann bei der strömung schwimmend nicht dagegenhalten, und (diesmal beschuht) durchgewackelt. hüfthoch wars nicht ganz aber hoch genug

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und erst danach bin ich draufgekommen dass es doch viel gescheiter und sicherer gewesen wäre, einmal den hund und einmal den rucksack rüberzutragen. was soll ich sagen, selbst ich bin anscheinend nicht vollkommen.

und das wars dann auch mit unserem großen abendteuer, nach 4 tagen ohne handyempfang und ohne menschenbegegnung (bis auf die fischer die ich aber eben auch nicht gesehen habe) hab ich mich  beim berni per sms abgemeldet, aufregend wars, schön wars.

hab dann auch an ort und stelle noch mal geschlafen, am nächsten tag direkt an der grenze eine dieselleitung, die geleckt hat, zurechtgebogen (hat die grenzbeamten nicht sehr gefreut dass ich das direkt bei ihnen mache) und bin ab nach inari, da war ich von gestern auf heute auf einem campingplatz mit unfreundlichen besitzern aber schöner lage am inarijärvi, dem größten see lapplands

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und war jetzt gerade hier im siida, einem spitzen museum zur samenkultur, inari ist eine der wichtigsten orten der samen (urbevölkerung lapplands) in finnland.
jetzt werd ich diesen ewig langen artikel noch hochladen und mich dann weiter in nordosten aufmachen, vielleicht mach ich noch eine ganz kurze wanderung ganz an der nördlichsten spitze finnlands, einfach weil ich mich noch nicht damit auseinandersetzen will dieses land verlassen zu müssen, dann werd ich nach norwegen düsen und dann gezwungenermaßen etwas gas geben müssen bei der rückfahrt durch schweden. bin dafür zur geistigen und körperlichen vorbereitung darauf schon seit tagen am köttbullar mampfen, das gibts hier nämlich lecker und fertig abgepackt ums in den topf zu werfen und 5 minuten später dampfend auf dem teller zu haben.

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One Response to grosses abenteuer

  • Elfi G.

    Lieber Leon,
    Du irrst gewaltig wenn du annimmst dass niemand deine komentare zu deinen wunderschönen fotos und abenteuerlichen wanderungen liest! ich tue das mit genuss, da mir einiges davon von unseren reisen durch skandinavien vertraut ist. auch freue ich mich sehr dass es ferdi gut zu gehen scheint und er die zeit mit dir in den einsamen gebieten des nordens geniesst!

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