wiedersehen und abschied

By leon | September, 3, 2015 | 1 comments

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so, ich sitze in südschweden, heute nacht geht meine fähre von trelleborg nach rostock. und da ich einfach mal davon ausgehe dass in deutschland nichts weltbewegendes mehr passieren wird – und ich ausserdem weiss dass ich zu faul bin einen letzten artikel online zu stellen wenn ich mal zuhause bin – nehme ich das zum anlass die reise onlinetechnisch auch mit diesem artikel zu beenden.

war ja zuletzt noch im hamra-nationalpark, bin da noch ein letztes mal auf boardwalks durch moore und an moorseen vorbei spaziert

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und bin dann nach glava gefahren, einem 2000-einwohner dorf nache arvika. das ist auf der höhe stockholms im westen an der norwegischen grenze (ca 1h von oslo entfernt). weil da in glava wohnt romeo, den ich 2010 in syrien kennengerent habe, seit 10 monaten in einem flüchtlingslager.

romeo hat mich damals in einem internetcafe aufgegabelt und mich zu seiner familie eingeladen, ich wurde dort königlich bewirtet und hab da 2 tage mit ihm und seiner familie verbracht. das ist romeo damals inklusive syrischem frühstück für champions

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und das ist romeo heute in schweden

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wir waren in den jahren dazwischen immer in kontakt, als der krieg in syrien begonnen hat habe ich – erfolglos – versucht ihn nach österreich zu bringen, das außenministerium hat mich damals zwar schriftlich beglückwünscht wie toll das ist dass ich mich für ihn einsetze, war aber nicht gewillt, auch mit mir als bürge (damals noch im sicheren angestelltenverhältnis), ihn nach österreich einreisen zu lassen. glück für romeo, über den wasserweg und dann eine filmreife weiterreise als italiener “fabio ricci” ist er nach schweden gekommen, was mit sicherheit derzeit das weit bessere land für einen flüchtling darstellt.
und hier ist er jetzt eben seit 10 monaten und wartet auf seinen bescheid, das dauert in der regel ca 12 monate. wenn er den hat kann er sich eine wohnung suchen die ihm gezahlt wird und geht 1-2 jahre in kurse hier, kann daneben auch schon arbeiten und parallel die staatsbürgerschaft beantragen.

dass es den ca 200 flüchtlingen hier gut geht kann natürlich nicht gesagt gewerden, es sind flüchtlinge, sie haben teilweise fürchterliches erlebt, viele sind schon lange von ihren kindern und familien getrennt oder haben diese im krieg verloren. aber im vergleich zu österreich ist der umgang mit ihnen hier einfach so viel besser, im ganzen ort herrscht eine wahnsinnig nette stimmung, alles ist offen, das flüchtlingheim mitten im ortszentrum und irgendwie kennen und grüßen sich alle. platz gibt es genug, auch viele freie betten, von zeltlager geschweige denn gar keinem dach über dem kopf kann hier nicht die rede sein.

ja und so habe ich hier 2 sehr intensive tage mit romeo und seinen syrischen freunden verbracht

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wie er links mit meiner sonnenbrille heißt weiss ich nicht mehr, ansonsten romeo, dann ammar, dann abo rakan. gab natürlich noch viele mehr aber irgendwie bin ich gar nicht zum fotografieren gekommen. irgendwie dachte ich dass ich hier in der einen oder anderen weise helfen kann, stattdessen war das wieder syrische gastfreundschaft. ich wurde rund um die uhr bewirtet und umsorgt, dass ich im auto und nicht bei ihnen am zimmer schlafe hab ich mir schwer erkämpft, dass das auto mit einem im flüchtlingslager schwer überforderten hund einen kilometer weiter parkt ebenfalls. und dass ich mich in der nacht nicht von einem ihrer freunde hier mit dem auto zu meinem auto bringen hab lassen sondern alleine durch den “dschungel” gegangen bin, war schon fast eine beleidigung.

war auf jeden fall einerseits sehr, sehr nett mit allen, hab herrlichen cay und hummus bekommen, bilal, der imam, hat ein bisschen was aus dem koran gesungen und es war herrlich wieder so viel arabisch zu hören. und außerdem natürlich auch sehr hart mir die ganzen geschichten über den krieg anzuhören, die zustände bei der flucht, die zertörungen, die familien und den verzweifelten und beinahe hoffnungslosen wunsch, irgendwann wieder in syrien leben können.

sehr schön für mich war dabei zu hören dass es allen familienmitgliedern romeos, die ich ja auch alle kennengelernt hab, den umständen entsprechend gut geht. der jüngste bruder ist in berlin, romeo hier, der älteste (freiwillig) mit den eltern in syrien, ihr haus ist in ordung und in einer “relativ” sicheren umgebung.

sehr viel sehr bittere und sehr viel sehr, sehr schöne eindrücke also, habe glava mit viel zum nachdenken und sickern lassen verlassen.

nachdem ich von einem freund erfahren habe dass der landweg über dänemark und die 2 dazu notwendigen brücken 85,- kostet, und die fähre trelleborg rostock nur 20,- teuerer ist und ich mir fast 500km spare, hab ich die für heute nacht gebucht. nacht deshalb, weils dann mit dem hund viel einfacher wird, ich gehe davon aus dass alle anderen passagiere indoor schlafen und wir das kalte deck für uns alleine haben.
dadurch war aber auch klar dass ich von glava quasi direkt in den süden weiterfahre, den besuch bei einem freund in stockholm hab ich abgesagt, das wären doch fast 600km umweg gewesen. statt dessen bin ich relativ direkt an die mittlere westküste bei varberg gefahren, und seit gestern nachmittag dingle ich da bei mäßigem wetter – aber zumindest keinem wirklich starken regen – die strände entlang

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das war zb bei halmstad, tylösand heißt der strandort und ist in einem normalen sommer gesteckt voll, jetzt natürlich gar nix los. und gestern abend bin ich dann noch ein stück weiter in die nähe von vejbystrand gefahren, da ab ich einen schönen platz neben einem naturschutzgebiet

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und da kann ich wetterbedingt zwar nicht paddeln oder baden aber super mit dem hund gehen

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außer pferden und und hasen ohne ende gibt da wieder kühe

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alle vogelarten, schwäne, graugänse, möwen, raben, kormorane

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krabben

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und sonstiges getier, ein richtiges astrid-lindgren-schweden. der hund bleibt also an der leine und am nachmittag machen wir uns dann auf um die letzten 130km nach trelleborg zurückzulegen. nach einer gemütlichen und nicht zu kalten überfahrt inshalla gehts dann nach berlin, da treffe ich die lisa wieder mit der ich 2009 durch nepal und indien gefahren bin. und dann hätte ich eigentlich in darmstadt noch ein date mit jan gehabt, mit dem ich ja auf der gleichen reise durch tibet gefahren bin, habe aber erst vor kurzem auf google maps gesehn was für riesen umweg das ist, das haben wir deshalb vorerst mal verschoben.

naja, was bleibt zu sagen, sehr schön wars, skandinavien hat mich sehr viel mehr beindruckt als ich erwartet hätte. ich freu mich dass wieder ein paar leute mitgelesen haben, hoffe natürlich dass der ferdinand und ich bald wieder an dieser stelle was berichten können. pläne gibts noch gar keine außer dass es gerne wieder wärmer und trockener sein darf, bis dahin aber mal letzte grüße von der stürmischen, regnerischen und schönen schwedischen westküste

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One Response to wiedersehen und abschied

  • Elfi G.

    Super Fotos wieder !! und interessante, nette Schilderungen deiner Erlebnisse!

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