Planaenderung

By leon | May, 18, 2013 | 5 comments

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Also erstens um gleich mal die Spannung rauszunehmen: wir sind nicht im Senegal sondern wieder back in Dakhla

und zweitens: erlebt haben wir dennoch genug, das wird also ein sehr langer Artikel, nur mal als Vorwarnung
oiso:

sind vor einer Wochen von hier aufgebrochen um ja bekanntlich durch Mauretanien in den Senegal zu fahren. Davor hatten wir schon zwei Tage Entscheidungsfindung wie wir tun sollen, wir hatten beinahe 4 Wochen gebraucht um in Dakhla anzukommen. Und das obwohl wir ziemlich Gas gegeben haben, eigentlich waren wir für unsere Begriffe viel zu schnell unterwegs und mussten einiges auslassen. Daher wurde nach langem hin und her beschlossen, dass wir ja eben doch unbedingt in den Senegal wollen, also laut Plan ein Tag Western Sahara südlich von Dakhla, Grenze Mauretanien und Nouadhibou, zweiter Tag Nouakchott (Hauptstadt Mauretaniens), dritter Tag Grenze Senegal und St. Louis. Da, ganz im Norden Senegals, bleiben wir dann eine Woche und dann müssen wir in der gleichen Zeit wieder rauf, jeweils ca 450km/Tag und dann auch noch die 1400km Western Sahara, alles Wüste, bissl zach aber gut.

Also mal die Western Sahara weiter runter, gut warm und gut windig

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wunderschöne Landschaft, kilometerlange weiße Strände, leider alles vermint und daher schwer zugänglich. An der Grenze hätt ich gleich mal viel zahlen sollen weil ich auf marokkanischer Seite 2 Stopptafeln überfahren habe (schuldig), konnte dann aber mit T-Shirts und Bacardi-Armbandln geregelt werden. Dann gibts 4km Niemandsland, irgenwie haben wirs geschafft die Piste ein bissl aus den Augen zu verlieren und als ich das Auto fast eingesandet hab, hat sich die Geli ein bissl mehr ins Hoserl gemacht als ich, sie hat nämlich den Abschnitt über die Minen im Niemandsland gelesen und mir ist erst bei der nachträglichen Lektüre etwas schlecht geworden.
Ansonsten ist alles recht glatt gegangen, war anstrengend aber ziemlich lustig, in Mauretanien beginnt Afrika, alle schreien, schimpfen, lachen und permanent hab ich von überall freundschaftliche Schulterkloper bekommen, die mich jedesmal fast in die Knie gezwungen haben. Die Geli hat sich inzwschen im Auto sitzend noch nicht ganz ihrer Verehrerschar aus Polizisten, Militärs, Grenzhelfern und sonstigen Gestalten erwehren können, nach jedem Stempel hab ich mal wieder schnell wen vom Auto verjagen müssen um die Arme zu retten, war also durchaus kurzweilig.
Aber wie gesagt, hat eiegntlich alles ganz gut geklappt und mit den letzten Sonnenstrahlen haben wir dann die letzten 50km nach Nouadhibou auch noch geschafft

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das liegt auch auf einer Landzunge wie Dakhla, das Setting ist genauso schön

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und gleich beim Reinfahren kommt uns der Erzzug entgegen, der schwerste Zug der Welt. Ist bis zu 3km lang und fährt das abgebaute Erz von Zouerat im Landesinnern zur Weiterverarbeitung und Verschiffung nach Nouadhibou. Hätten wir nicht geplant in den Senegal zu fahren, hätten wir trotzdem hierherkommen müssen, war für die Geli eine absolute Notwendigkeit diesen Zug für ihren Papa zu fotografieren, daher bitte lieber Heinz:

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die Stadt selbst, mit ca 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Mauretaniens, ist ganz anders, schon viel afrikanischer, laut, viel Verkehr, alle fahren irgendwie und mit irgendwas

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hat uns auf Anhieb gefallen, wir lieben die höfliche marokkanische Mentalität aber es geht halt fast nix über afrikanische Lebensfreude. Haben uns dann mal bei Ali einquartiert, der hat einen Campingplatz im Innenhof, eine Oase mitten im Stadtzentrum

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sogar mit Aufenthaltsraum, war mal windgeschütztes Kochen ausserhalb vom Bus möglich

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außer uns war aber keiner da, einerseits ist nicht Saison (das ist Herbst), andererseits bleiben aufgrund der Reisewarnungen die Touristen aus

am nächsten Tag wollten wir ja eigentich gleich weiter nach Nouakchott, waren aber beide komplett fertig vom Vortag und haben ordentlich verschlafen, außerdem hat uns ja Nouadhibou wie gesagt ganz gut gefallen, daher beschlossen das einen Tag zu verschieben und statt dessen ans Ende der Halbinsel, das Cap Blanc, zu fahren. Da geht eine schöne Piste runter, vorbei an Kamelen und so

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die Piste haben wir aber auch gleich grandios verloren, war dann ein bissl ein Kampf durch Weichsand und Steinfelder, kurz vorm Ziel haben wir sie wiedergefunden

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am Cap gibts wieder Sturm und die Luft voll Sand, außerdem Steilküste und einen wunderschönen Strand

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angeblich gibts da auch Mönchsrobben, haben wir aber nicht gesehen. Dafür das ziemlich geniale Wrack der United Malika

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von Till und Carmen, einem linzer Paar das wir in Dakhla getroffen hatten, wussten wir dass man da rauf kann. Die beiden haben uns außerdem mit 1000 Infos, GPS-Daten und 2 Guidebooks versorgt, danke noch mal an dieser Stelle! Aber zurück zum Schiff: haben vor dem Wrack gewartet bis sich Moussa an Deck gezeigt hat, nach harten Preisverhandlung von unten nach oben schreiend, bei denen ich eigentlich kein Wort verstanden habe, hat er zwei aneinandergebundene Leitern runtergelassen

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befestigt waren sie oben african style

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er hat aber gemeint das angescheuerte Bandl hält 100kg. Gut zu wissen wenn ich 80 hab und die 2 Leitern wahrsch 30. Aber alles gutgegangen und es war ziemlich genial dann diese Rostlaube zu durchwandern

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fühlt sich recht strange an durch die schrägen Gänge zu marschieren und sich leere Schlafräume, Essräume, Maschinenräume usw anzuschauen

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Moussa

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und zwischendurch knallt dann eine Welle dagegen und Schiff und Strand rüttelts mal gscheit durch

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bei der Rückfahrt waren wir etwas aufmerksamer und habens tatsächlich geschafft die richtige Piste zu finden

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ja und am nächsten Tag wollten wir nach Nouakchott, also frohen Mutes mal tatsächlich recht zeitig (für unsere Verhältnisse) aufgestanden und ab auf die Straße. Nachdem Nouadhibou wie gesagt auf einer Landzunge liegt mussten wir mal 50km in den Norden zurück, und da hat sich dann halt leider gezeigt wie das mit dem guten Yak und voller Beladung und Surfzeug oben drauf bei dem Gegenwind hier aussieht, schlecht nämlich. Dritter Gang und 50km/h

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Daher stehenbleiben und Lagebesprechung, wir wussten beide wie’s aussieht, aussprechen wollte es aber keiner von uns. Runter wären wir gekommen, insgesamt ca 2500km (mit Western Sahara) bei den Bedingungen gegen den Wind rauf, und das mit Zeitdruck, ist allerdings unerträglich. Dazu kommt dass wir nicht mal den Hund rauslassen haben können, der Sand war schon für uns extrem schmerzhaft und der Hund hat halt alles in die Augen bekommen. Also schweren Herzens – für diesmal – Abschied von unseren Senegal-Plänen genommen, da waren nicht nur die Hundeaugen feucht.
Sind daher zurück nach Nouadhibou, wollten wenigstens noch ein bisserl in Mauretanien bleiben, haben uns da extrem wohl gefühlt. Wieder zu Ali, der hat uns dann auch seinen zweiten Campingplatz gezeigt und der war sogar noch viel genialer

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direkt an der Lagune, wunderschön und ein perfekter Platz zum Chillen. Wäre da nicht der permanente Sturm und der Sand in Haaren, Achseln, Augen,… Haben oft gefragt ob das normal ist und unterschiedlichste Antworten bekommen, meistens ‘nein, nein, im Herbst weht kein Wind’ oder so. Seit wir jedenfalls in die Western Sahara gekommen sind blästs durchgehend.
Bei der Rückfahrt vom Campingplatz hat uns dann der Ali noch einen Schleichweg gezeigt

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Da hat dann die Bergeausrüstung endlich mal wieder Sinn gemacht und wir haben seinen Mercedes wieder auf festen Boden gebracht.

Und nach einer weiteren Nacht in Nouadhibou haben wir uns also wieder auf den Weg zurück gemacht, mauretanische Grenze problemlos, das Niemandsland, nachdem ich ja jetzt wusste weshalb so viele Autos herumliegen, hat mir diesmal mehr Respekt eingeflößt

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wir haben aber diesmal die richtige Piste gefunden, wurden auch entsprechend von den Grenzposten gebrieft und mit “viel Glück” verabschiedet.

Auf marokkanischer Seite wars ziemlich langwierig, zum Glück hat aber keiner das eigentlich notwendige, nicht länger als eine Woche zurückliegende, Gesundheitsattest für den Hund sehen wollen. Das ist irgendwie bie der ganzen Senegal-Aufregung in unseren Köpfen verlustig gegangen, wär blöd gewesen.
Und dann eben wieder Westsahra, wunderschöne, verminte Landschaft, diese Schilder weisen angeblich darauf hin

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und nachdem ja wie erwartet windbedingt Richtung Norden nicht viel weitergeht, sind wir recht bald zu einem kleinen Fischerdorf 80km nach der Grenze abgebogen. Winzige Fischerhütten, daneben eine moderne Geisterstadt mir Geistermoschee

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und dahinter eine gar nicht mal so hässliche Bucht
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dachten dass die 2 Hütterl oben von Fischern sind, waren aber Jaoud und Jamal von der königlichen Marine, haben uns also gleich beschützt an unserem weissen Sandstrand. Noch leckersten Fisch von den Fischern geholt

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den die Geli dann vorzüglichst zubereitet hat. Gestern dann bissl Chilltag in der Bucht, Geli am windgeschützden Teil der Bucht sonnend oder beim Auto lesend

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und ich wieder mal ein bissl am Wasser

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war aber irgendwie strange, habe die Fischer in ihren kleinen Booten beim Vorbeifahren freundlichst begrüßt, die haben mich aber nur völlig perplex angestarrt, hab dann bissl Angst gehabt dass sie mich harpunieren wollen weil sie nicht wissen ob ich sie angreifen will oder so.

Nach der Surfsession gabs jedenfalls Tee, selbstgebackenes Brot und Kichererbsenbrei bei Jaoud und Jamal

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wir durften sogar mit ihren Waffen herumhantieren, kenn mich nicht aus mit sowas aber ich glaub das hätt nicht mal mehr das österreichische Heer vor 30 Jahren verwendet. Die armen müssen 3 Monate da Dienst schieben und haben dann 25 Tage frei, auch etwas langweilig denke ich. Von außen sehen die Hütten übrigens ziemlich runtergekommen aus

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sind aber durchaus gemütlich innen , halt nur das drin was man wirklich braucht. Die zwei Dackelmischlinge sind übrigens ihre Wachhunde Shakira und Rosalinda.

Am Nachmittag haben wir uns dann wieder aufgemacht, wieder dritter Gang und fast 4 Stunden für knapp 200km, daher noch mal kurz vor Dakhla Pause gemacht, wieder ohne Plan auf eine Piste eingebogen und quai wieder das selbe, Traumstrand

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und wieder wir und ein Zelt mit 2 Burschen von der königlichen Marine die auf uns aufpassen

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ja und heut haben wirs dann nach Dakhla geschafft, in 3 Tagen rauf was wir in 1 Tag runtergefahren sind, das ist ein massiver Qualitätssprung! Die nur 400km haben uns jetzt auch gezeigt dass unsere Entscheidung mit Sicherheit richtig so war, der Senegal muss noch warten und so haben wir endlich keinen Zeitdruck mehr, merken jetzt schon dass uns das sehr, sehr gut tut. Theoretische Pläne für den kommenden Monat Marokko gibts wieder genug aber hier reinschreiben brauch ich sie sowieso nicht weil beim nächsten Eintrag sind sie sicher wieder komplett verworfen. Und das war jetzt glaub ich der mit Abstand längste Blogeintrag den ich je geschrieben habe, Respekt an jeden der es geschafft tatsächlich hat bis hierher durchzuhalten!

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5 Responses to Planaenderung

  • zurken

    Wow, wirklich sehr schön, da will ich auch mal hin!!!

  • joschal

    Ich vermisse euch, marokko und frischen fisch!!

  • Beat

    Also der Blog eintrag war sogar ZU KURZ ;)…echt spannend, lustig und faszinierend… und Geli schaut so happy aus.
    Nach Mauritanien scheint ja Marokko ein bisschen wie Disneyland aber zum Glück ohne Micky Maus.
    Bin gespannt über weitere Berichte.
    Bin von 7 bis ca 11. Juno oder so in Fes mit Mohammed am Festival de la Musique sacrée…den Paco de Lucia anhören und so aber ich denke ihr seid wohl nochn paar 1000 km weiter südlich
    bis bald
    Gruss!!
    Beat

  • carmen und till (keine Linzer :D)

    Hallo Ihr beiden!

    Schön das euch Nouadhibou auch so gefallen hat wie uns! Ich kann eure Entscheidung gut verstehen.
    Hauptsache Ihr hattet schon etwas Africa- feeling!

    Genießt jetzt die Zeit ohne Streß…

    Lg von Carmen und Till

  • leon

    vermissen euch auch joschal! aber haltens trotzem noch hier aus ;)
    hehe, danke beat, der nächste beitrg is eh auch noch länger. naja, so weit sind wir nicht weg aber nachdem wir ganz langsam unterwegs sind werden wir da noch südlicher und östlicher sein, maöl schaun. die fähre wollen wir übrigens am 24.6. nehmen, red ma uns noch zusammen, viell geht sich ja was aus…
    und @ carmen und till: danke, auch nochmal für tips, karte, usw – wolfgang hat gemeint ihr seid schon in portugal? und – aso, keine linzer, sondern? ;)

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